SEO Monatsrückblick Januar & Februar 2022

Lesedauer: 5 Minuten

In unserem monatlichen Rückblick präsentieren wir die wichtigsten Änderungen und die neuesten Erkenntnisse aus dem SEO & Content.

Voice-Search stellt neue Erwartungen an Content-Marketing und SEO, Neuerungen in den Search-Features, sowie Rankingfaktoren und welche Titles am häufigsten von Google überschrieben werden – all das erfährst Du hier.

1. Voice-Search im Content-Marketing

Immer mehr Nutzer:innen greifen auf der Suche nach den Antworten zur Voice-Search. Es überrascht also nicht, dass diese sich von einem Experiment zu einem Trend-Thema im Online-Marketing entwickelte. Für Content-Marketing bedeutet das Thema auch Umstellungen: Das Suchverhalten gestaltet sich bei der Voice-Search anders, die Intention kann ebenfalls von der „schriftlichen“ Suche abweichen.

Welche Chancen und Beschränkungen die Sprachsuche mit sich bringt und worauf es bei einer richtigen Sprachsuch-Strategie ankommt, erfährst Du im Blogartikel von Andrea.

Hier geht es zum Blogbeitrag Voice-Search.

2. Search-Console: neue API für das URL-Prüftool

Am 31. Januar launchte Google die Search-Console-URL-Inspection-API. Mithilfe dieser Schnittstelle können Daten zu indexierten URLs mit externen Tools (bspw. mit Screaming Frog) abgerufen werden. Eine Beschränkung von Anfragen ist bei Google aber auch gegeben: Mehr als 2.000 URLs pro Tag oder 600 pro Minute können mit der API nicht ausgelesen werden.

Die neue API ermöglicht Zugriff auf folgende Informationen:

  • Indexierungsstatus der Seite
  • Sitemaps, in denen die URL gelistet ist
  • Datum vom letzten Crawling
  • User-Agent
  • Canonicals

Außerdem lassen sich mithilfe der API Informationen zu AMPs, Rich-Suchergebnissen und Mobile-Usability der Webseite auslesen.

Die Use-Cases hierbei sind die kontinuierliche Überwachung mehrerer Seiten auf einmal, sowie die Fehlerbehebung bei einzelnen Seiten. Zudem kann ganz praktisch eingesehen werden, ob Google eine andere kanonische URL bevorzugt, als die vom Webseitenbetreiber definierte. Das ist besonders für die Vorbeugung von Duplicate-Content hilfreich. Strukturierte Daten lassen sich mit der neuen API ebenfalls überprüfen.

Beispiel für die Verwendung der URL-Inspection-API
Beispiel für die Verwendung neuer API in Screaming Frog

3. Google-Mobile-Search-Feature: People Search Next

Google testet in den mobilen Suchergebnissen eine neue Funktion: Sie nennt sich „Verwandte Suchanfragen“ und zeigt, welche Begriffe von Nutzer:innen im nächsten Schritt gesucht werden.

Bildquelle: Searchengineland

In Deutschland werden wir die Funktion wohl erst später zu Gesicht bekommen: Das Feature wurde bisher nur in den USA ausgerollt. Dennoch gibt es in Deutschland bereits Erweiterungen zur normalen Suche: Seit Dezember tauchen in der Suchleiste „Was Nutzer noch so fragen“ und „Andere suchen auch nach“ auf. Doch wieso hat Google die neue Funktion überhaupt integriert? Es lässt sich mutmaßen, dass damit Benutzer:innen auf der Google-Seite bleiben, wenn sie nach Antworten suchen.

Für SEO ist die neue Funktion ebenfalls ziemlich relevant. Mit dieser lässt sich jetzt besser denn je die Customer-Journey nachvollziehen und überprüfen, ob der eigene Content alle Berührungspunkte abdeckt. Die neue Funktion kann daher bei der Content-Recherche sehr nützlich sein. Durch diesen Abgleich kann man den Nutzer:innen im Bereich Content noch besser entgegenkommen und Inhalte anbieten, für welche wirklich ein Bedürfnis besteht.

4. Page-Experience in der Google Search Console

Wie der Konzern bereits im November angekündigt hat, beginnt Google im Februar 2022 den zweiten Teil des Page-Experience-Updates auszurollen. Die Page-Experience fließt, nicht nur wie bisher, in die Rankingbewertung von mobilen Seiten ein, sondern spielt bald auch für Desktop-Seiten eine Rolle. Dabei achtet Google auf mehrere technische Faktoren, welche die Page-Experience einer Seite verbessern sollen. Hier rücken wieder die Core Web Vitals in den Fokus sowie die Verwendung von HTTPS und der Verzicht auf störende Pop-Ups. Das Update soll laut Google bis Ende März abgeschlossen sein.

5. Title-Rewrite-Studie von Zyppy.com

Zippy.com hat unter die Lupe genommen, wie oft Google Meta-Titles überschreibt und welche Faktoren dazu führen könnten. Den Ergebnissen zufolge passt Google ganze 61 % der Seitentitel nach seinen Vorstellungen an. Aus SEO-Sicht kann das zu Problemen führen: So kann es zu einer fallenden Click-Rate potenzieller Kunden kommen. Nun sind 61 % ja eine Großzahl der Webseiten, doch dieses Ergebnis sollte auch differenziert betrachtet werden. Bei vielen Websites werden Empfehlungen zur Title-Erstellung vernachlässigt, weshalb Google selbst eingreifen muss. Zudem wurden oft nur kleinere Anpassungen vorgenommen, wie die Änderung des Trennzeichens.

Folgende Faktoren führten bei Websites zu einem Title Rewrite:

  • Zu lange oder zu kurze Titles
  • Wiederholen von Keywords
  • Benutzen von Separatoren wie Bindestriche oder Pipes (in den meisten Fällen ersetzt Google nur das Trennzeichen selbst)
  • Titels mit runden oder eckigen Klammern
  • Fehlender Markenname
  • Gleiche Titles für mehrere URLs

Besonders hervorzuheben ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Titellänge und der Häufigkeit, mit der Titles überschrieben wurden. Meta-Titels, die zwischen 1 und 5 Zeichen umfassten, wurden in 96,6 % der Fälle neu getextet. Auf der anderen Seite wurden Titels mit mehr als 70 Zeichen in 99,9 % der Fälle neu aufgesetzt. Damit legt Google eine Grundlage für die perfekte Titellänge zwischen 51 und 60 Zeichen fest. Diese wiesen mit 39 % bis 42 % die niedrigste Chance für einen Rewrite auf.

Title Lenght and Google Rewriting

Das Überschreiben der Seitentitel muss aber nicht eine Katastrophe bedeuten. Mit der Änderung versucht Google, die Suchintention auf den Punkt zu treffen, wodurch die Seite bessere Chancen in den SERPs bekommt. Hier gilt es, das Nutzerverhalten zu beobachten. Übrigens hat das Rewrite keinen Einfluss auf die Rankings: Zur Bewertung wird immer der ursprüngliche Title herangezogen, auch wenn er nicht angezeigt wird.

Quelle (Text und Grafik): Zyppy

6. Best of Google Tweets

Interne Verlinkung ist für Google relevanter als die URL-Struktur:

Mehr Content bedeutet nicht unbedingt mehr Traffic, so wie „4 gut geschriebene Seiten pro Tag“ ein Buch nicht zu einem Bestseller machen. Es kommt vielmehr auf den gesamten Nutzen der Website an:

Interne Verlinkung mit einem Linkshortener hat keine positive Auswirkung auf das SEO:

Quelle: Twitter.com