Content-Marketing: Warum Dein Unternehmen einen Corporate-Blog braucht!

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Corporate-Blogs sind keine neue Erfindung – im Gegenteil: Schon Mitte/Ende der 90er erlebten Blogs ihren Aufstieg im World Wide Web und sind seither nicht mehr aus der Internet-Landschaft wegzudenken. Dabei müssen wir allerdings unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Arten des Bloggens: Zum einen gibt es da die Blogs einzelner Privatpersonen, die ihre Texte auf einem eigenen Blog veröffentlichen (Beispiel: Reiseblogs). Zum anderen gibt es auch die Blogs von Firmen, die diesen Kanal der Unternehmenskommunikation zur B2B-Kundenakquise, fürs B2C-Marketing und aus Gründen des Personalmarketings nutzen. Auf letztere wollen wir uns heute konzentrieren und die folgenden Fragen klären:

  • Warum sollte auch Deine Firma einen Corporate-Blog haben?
  • Welche Inhalte sollen dort veröffentlicht werden und wie häufig?
  • Wie startest Du einen Corporate-Blog?
  • Wer kümmert sich um die Inhalte?

 

Warum braucht meine Firma einen Corporate-Blog?

Fangen wir an mit dem großen „Warum“. Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten, schließlich ist ein Blog – neben Whitepapers und Webinaren – eine erfolgsversprechende Möglichkeit des Content-Marketings. Der Blog als Marketing-Kanal dient also der Sichtbarkeit, generiert Traffic und steigert dadurch letztendlich auch die Conversions. Dabei ist ein Blog in der Regel eine sehr kostengünstige Möglichkeit, die Zielgruppe direkt zu erreichen (Stichwort Customer-Journey, um die es später noch gehen wird). Ein guter und professioneller Blog verleiht Deinem Unternehmen den Expertenstatus auf Eurem Fachgebiet, was wiederum das Vertrauen und damit die Loyalität der Kund:innen fördert. Zusammengefasst: Es gibt eigentlich keinen Grund, der gegen einen Corporate-Blog spricht!

 

Gibt es Unterschiede bei den Unternehmensblogs?

Corporate-Blog ist gleich Corporate-Blog? Falsch. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede in der Art der Inhalte und der Kommunikation. Da gibt es zum einen beispielsweise den Service-Blog, der mit informativen Inhalten und guten Tipps eine beratende Rolle einnimmt. Dann gibt es den Employer-Branding-Blog, über den ein Arbeitgeber das eigene Image zu Recruiting-Zwecken stärken und potenzielle Bewerber:innen direkt von sich überzeugen möchte. Und, last but not least, gibt es den Customer-Relationship-Blog, der mit seinen Inhalten die Beziehungen zu den Kund:innen stärken soll. Welche Blog-Art am besten zu Deinem Unternehmen passt, solltest Du Dir gründlich überlegen: Was fehlt Euch aktuell, welchen Bereich wollt Ihr stärken und was ist für die Firma am wichtigsten?

 

Welche Themen gehören in den Blog?

Okay, Du hast Dich also dazu entschlossen, einen Corporate-Blog zu führen. Dann wirst Du Dir als nächstes vermutlich die Frage stellen, über was Du da überhaupt schreiben sollst. Willst Du einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens bieten, Dein Produkt kreativ bewerben oder Wissen vermitteln? Wer ist Deine Zielgruppe und was interessiert sie? Hier kommen dann nochmal die drei zuvor genannten Arten von Corporate-Blogs ins Spiel.

Willst Du neue Mitarbeiter:innen anwerben? Dann zeigst Du im Branding-Blog Dein Unternehmen. Dafür eignen sich Interviews mit den Angestellten, Artikel über die Geschichte der Firma und darüber was Euch von anderen abhebt – sei es ein hervorragendes soziales Engagement, unvergessliche Events oder eine revolutionäre Art des Arbeitens. Aber Achtung: Die Interessen der Leser:innen und zukünftigen Angestellten sollen dabei immer im Zentrum stehen. Es geht hier nicht um die perfekte Selbstdarstellung – das wirkt schnell überheblich und unglaubwürdig.

Möchtest Du, dass Deine Firma oder Agentur in ihrem Fachgebiet für besondere Expertise steht? Dann ist der Service-Blog die richtige Wahl. Hier werden Blogbeiträge zu den Themen der Branche veröffentlicht. Dazu gehören Branchen-News, detaillierte Informationen zu sehr spezifischen Nischenthemen und Ausblicke auf die nahe und ferne Zukunft. Hier werden auch oft gestellte Fragen im Detail beantwortet. Beachte dabei aber dennoch, dass sich die Texte angenehm lesen lassen und nicht wie eine wissenschaftliche Ausführung klingen. Mehr Tipps dazu findest Du in unserem Blogartikel zu Storytelling im Online-Marketing.

Der Service-Blog geht teilweise ohne Grenze in den Customer-Relationship-Blog über. Auch hier gibst Du den Leser:innen Deine Expertise mit auf den Weg, insbesondere rund um Dein Produkt oder Deine Dienstleistung. Je nachdem, an welchem Punkt in der Customer-Journey sie sich befinden, suchen sie nach unterschiedlichen Inhalten.

 

Customer-Journey: Danach suchen Deine Kund:innen

An dieser Stelle ein kurzer und knackiger Exkurs zur Customer-Journey. Sie ist ein wichtiger Leitfaden, wenn es darum geht, die passenden Inhalte für Deine Zielgruppe zu erstellen. In der ersten Phase, der Awareness- oder Aufmerksamkeitsphase, recherchieren die User:innen zu einer Fragestellung oder einem Problem, das Du in Deinen Inhalten aufgreifen und erklären kannst, weshalb Dein Produkt oder Deine Dienstleistung genau das Richtige für ihre Situation ist. In der zweiten Phase, der Consideration- oder Überlegungsphase, wissen die Nutzer:innen bereits etwas mehr, informieren sich gezielt über das Produkt und vergleichen Angebote. Hier geht es darum, das Vertrauen der User:innen zu gewinnen, damit sie sich für Dein Unternehmen und nicht für die Konkurrenz entscheiden. Hier und in der darauffolgenden Purchase- bzw. Kaufphase spielen insbesondere Bewertungen und ein reibungsloser Ablauf eine wichtige Rolle. Der Blog als Content-Marketing-Kanal spielt dann in der Loyalty- oder Bindungsphase wieder eine größere Rolle. Hier informierst Du Deine bereits zufriedenen Kund:innen über tolle Angebote, interessante Neuigkeiten und berätst sie rund um das Produkt und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten.

 

Wie fange ich mit dem Blog an? 

Du fragst Dich nun, wie Du Deinen Blog aufbauen und ins Leben rufen sollst? Hier kannst Du das soeben gelernte Wissen über die Customer-Journey direkt anwenden, indem Du Dich in Deine Kund:innen versetzt und Deine Zielgruppe kennenlernst:

  • Was interessiert sie?
  • Was sind ihre Probleme und wie kannst Du ihnen in den verschiedenen Phasen der Customer-Journey helfen?
  • In welchen Bereichen bist Du Expert:in?

Um die Fragen zu Deinen Kund:innen leichter beantworten zu können, empfiehlt es sich, eine (oder auch mehrere) Persona(s) zu erstellen. Das sind fiktive Charaktere, die Deiner durchschnittlichen Kundschaft entsprechen. Dabei darfst Du sehr ins Detail gehen – besonders viel Spaß macht das beim Brainstormen im Team! Überlegt Euch für Eure Persona(s) zum Beispiel:

  • Name und Alter
  • Stil
  • Familienstand und Freund:innen
  • Hobbies und Interessen
  • Wohnort
  • Ängste und Wünsche
  • Ausbildung und Beruf
  • Spezifische Customer-Journey mit den einzelnen Punkten

Brauche ich einen Content-Plan?

Wenn Du sowohl die Persona als auch die Customer-Journey ausgearbeitet hast, kannst Du Dir anschauen, was der Wettbewerb veröffentlicht. Die Konkurrenz schläft nicht. Hier kannst Du nicht nur Potenziale identifizieren, sondern auch sehen, was Du besser machen willst. Und dann kann es losgehen mit der Erstellung eines Content-Plans. Der ist sinnvoll, um regelmäßige Beiträge zu ermöglichen, ohne dass Du jede Woche aufs Neue nach Themen recherchieren musst. Außerdem hast Du so auch die Möglichkeit, die Beiträge thematisch aufeinander aufzubauen und eventuell sogar schon Content vorzuproduzieren.

 

Next Step: Content-Seeding

Ist der Content- und Redaktions-Plan erstellt und der erste Text bereits geschrieben und auf dem Blog veröffentlicht, geht es direkt im Anschluss ans Streuen Deines Beitrages. Auch über die Content-Seeding-Kanäle solltest Du Dir bereits im Voraus den ein oder anderen Gedanken gemacht haben. Gute Möglichkeiten sind beispielsweise:

  • Newsletter
  • Facebook
  • Instagram
  • XING
  • LinkedIn
  • und weitere Social-Media-Kanäle

Gerade auf Social-Media-Kanälen, die viel mit Bildern arbeiten, kommt Dein Beitrag besonders gut an, wenn Du mit einer spannenden Grafik aus Deinem Blogartikel aufwarten kannst.

 

Wer schreibt den Blog? Kann eine Agentur dabei unterstützen?

Auf diese Frage gibt es nicht die eine richtige Antwort, sondern gleich mehrere Möglichkeiten.

  • Möglichkeit 1: Du schreibst den Blog für Dein Unternehmen allein oder mit einem Redaktions-Team. Ihr wisst ganz genau, worauf es ankommt.
  • Möglichkeit 2: Alle Angestellten der Firma kommen mal zu Wort – von den Azubis bis hin zur Führungsebene. Alle können hier ihr fachliches Know-how teilen.
  • Möglichkeit 3: Du holst eine Agentur mit an Bord. Sie kann Dich in der Blog-Arbeit unterstützen oder diese sogar ganz übernehmen. Und Du hast mehr Zeit für Deine anderen Aufgaben.

Macht es Sinn, eine Agentur für die Texterstellung zu engagieren? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die redaktionelle Unterstützung durchaus lohnenswert ist. Eine Text-Agentur

  • schreibt grammatikalisch einwandfreie Texte, die sich gut lesen.
  • nimmt Dir die Arbeit ab, wenn Du auch noch andere Aufgaben in Deinem Unternehmen hast.
  • arbeitet flexibel und präzise.
  • optimiert Deine Inhalte für die Suchmaschinen (SEO).
  • weiß, worauf es ankommt.

Wenn Du Dich um die Texte aber lieber selbst kümmern möchtest, ist eine andere Möglichkeit, eine Content-Marketing-Agentur nur für Design, Redigatur und/oder SEO zu engagieren. Wie Du siehst, gibt es hier viele Möglichkeiten – wir helfen Dir gerne, den für dich besten Weg zu finden!

 

Nochmal kurz zusammengefasst: das spricht für einen Corporate-Blog

Na, bist Du überzeugt und schon in den Startlöchern, um Deinen eigenen beratenden, unterhaltenden, informierenden Blog ins Leben zu rufen? Das ist gut, denn wie Du jetzt weißt, hilft ein Unternehmensblog

  • dem Recruiting
  • der Akquise
  • der Sichtbarkeit
  • der Platzierung als Branchenexperte

Und das Beste: Wenn Du die ersten Inhalte erstellt hast, kannst Du Dich sogar ans Content-Recycling machen und Deine Blogartikel in Grafiken, Videos und Webinaren neu aufarbeiten. So funktioniert gekonntes Content-Marketing!