Long-Form-Content – die Zukunft des E-Commerce-Marketings

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Long-Form-Content – die Zukunft des E-Commerce-Marketings

Bill Gates Zitat „Content is King“ wird auch nach über 20 Jahren immer noch gerne zitiert und hat auch nicht an Wahrheitsgehalt verloren. Allerdings hat sich die Bedeutung aufgrund der verschiedensten Google-Updates doch immer wieder gewandelt – guter Content muss sich an neue Suchalgorithmen anpassen, um mithalten zu können. Während KeywordStuffing bis vor einem Jahrzehnt noch gang und gäbe war, haben Panda, Penguin, Hummingbird und einige weitere Updates seit 2011 hochwertige Webinhalte fokussiertHeutzutage ist UniqueContent mit echtem Mehrwert das A und O im immer stärker werdenden Online-Handel. Die Antwort für erfolgreiche Evergreens heißt hier: Long-Form-Content.

Long-Form-Content: Texte, die nicht nur Suchmaschinen überzeugen

Long-Form-Content ist seit einigen Jahren nicht mehr aus der Online-Welt wegzudenken und verdrängt die typischen Short-FormInhalte immer weiter von Seite 1 der Suchergebnisse. Das bedeutet also für OnlineContentCreator einen Richtwert von 2.000 Wörtern pro Artikel.

Warum ist Long-Form-Content bei den Usern so beliebt?

Aber warum überzeugt Long-Form-Content? Haben sich die User nicht eigentlich an die schnelllebige Welt angepasst, in der alle Informationen in Sekundenschnelle verfügbar sein müssen? Das stimmt. Allerdings schließt das den Long-Form-Content nicht aus, sondern zeigt sich vielmehr in der Absprungrate, wenn beispielsweise der PageSpeed zu langsam ist oder Domains unübersichtlich aufgebaut sind.

Die Lang-Format-Inhalte hingegen sind sowohl bei Suchmaschinen als auch bei Usern sehr beliebt –  und das trotz immer kürzer werdender Aufmerksamkeitsspanne der Internetuser und längerer Lesezeiten. Allerdings bieten hochwertige (Blog)Artikel mit 2.000+ Wörtern einen tatsächlichen Mehrwert, indem sie nicht nur an der Oberfläche des jeweiligen Themas kratzen, sondern fundiertes Wissen klar strukturiert und ordentlich zusammengefasst wiedergeben. Dafür nehmen sich anspruchsvolle User gerne die Zeit, einen gesamten Artikel durchzulesen. Verschiedene Antworten zu einem Thema, die sonst erst nach mehreren Suchanfragen und diversen Website-Besuchen erst gefunden worden wären, finden sich jetzt auf einer einzigen Seite. 

Warum lohnt sich Long-Form-Content für Website-Betreiber?

Besonders auf lange Zeit gesehen ist Long-Form-Content sehr rentabel. Obwohl das Erstellen langer Inhalte mehr Zeit und damit auch mehr Geld in Anspruch nimmt, lohnt sich das Investment auf Dauer gesehen umso mehr. Sind die Inhalte zeitlos, vollständig und ansprechend, entstehen hier wahre Evergreens. Durch gute Backlinks wird Traffic nachhaltig auf die URL geleitet. Außerdem werden Lang-Form-Inhalte nachweislich häufiger geteilt, verlinkt, getweetet und erhalten mehr Like(https://neilpatel.com/de/blog/warum-blog-beitrage-mit-3000-wortern-mehr-traffic-generieren-eine-datengestutzte-antwort/). Das überzeugt auch die Suchmaschinen und kommt dem organischen Traffic entgegen. 

Mit den technischen Vorteilen eng verbunden ist die qualitative Überlegenheit. Gut recherchierte und lange Inhalte wirken glaubwürdiger als kurze. Versetz Dich einmal in die User: Wenn wir merken, dass viel Arbeit und Wissen hinter einem Text stehen, lesen wir diesen gleich viel lieber und vertrauen der Quelle. Das bedeutet also im E-Commerce, dass Lang-Format-Blogartikel dem Online-Shop mehr Autorität und Expertise zusprechen.

Wie lässt sich Long-Form-Content im E-Commerce einsetzen?

Long-Form-Content ist also auch aus dem E-Commerce nicht mehr wegzudenken. Aber wie sollen lange Texte am besten in Online-Shops eingebunden werden? In den meisten Fällen ist es wenig sinnvoll, 2.000+ Wörter über ein einzelnes Produkt zu schreiben – so toll es auch sein mag. Um also anhand von Long-Form-Content einen professionellen Online-Auftritt hinzulegen, der sowohl die User als auch die Suchmaschinen überzeugt, eignet sich ein eigener Blog mit einem ausgearbeiteten Konzept.

Beispielsweise kann zu einem Online-Shop eine eigene Marke mit ausführlichen Geschichten und Artikeln aufgebaut werden. Die Inhalte können beispielsweise

  • HowTos und Tutorials, 
  • FAQs,
  • Pro und Contra-Auflistungen,
  • Blicke hinter die Kulissen (z. B. der Produktion),
  • Zusammenfassungen historischer Entwicklungen oder
  • Materialkunden

beinhalten. Blogartikel sollen informieren und die Zielgruppe inspirieren. Der werbliche Aspekt steht dabei im Hintergrund. Vielmehr geht es um die Stärkung der Awareness und die Tatsache, einen festen Platz im Mindset der Kunden zu erhalten. Customer sollen akquiriert werden, indem Vertrauen und eine persönliche Bindung aufgebaut werden. Verlinkungen zum Online-Shop verlieren deshalb trotzdem nicht an Bedeutung. 

Welche Inhalte eignen sich für Long-Form-Content?

Doch nicht jeder Inhalt eignet sich für lange Blogartikel. Saisonale Produkte und Themen zu den Jahreszeiten oder zu Festen wie Weihnachten und Ostern sind im SEO zwar nicht zu vernachlässigen (https://www.strategybeam.com/blog/seasonal-seo-how-to-optimize-your-seo-marketing-strategy-around-any-season/), allerdings bieten sich hier kurze Content-Formate oftmals besser an. Der Aufwand für Lang-Form-Inhalte ist für saisonale Themen oftmals zu hoch, es sei denn die Artikel lassen sich mit kleinen Veränderungen jedes Jahr recyceln. Lang-Form-Inhalte sollen wahre Evergreens sein. Stell Dir deshalb vor dem Erstellen eines neuen 2000+ Wörter Artikels die Frage „Werden Menschen in einem Jahr noch Interesse an dem Inhalt haben?“. Lautet die Antwort ganz klar „Ja“, lohnt es sich, die Zeit und finanziellen Mittel in den neuen Inhalt zu stecken. Ist es ein Thema, das anhand minimaler Aktualisierungen immer wieder topaktuell werden kann? Auch dann sollte Long-Form-Content in Erwägung gezogen werden. Evergreen-Inhalte sind beispielsweise:

  • Vollkommen neue Inhalte, die noch nicht im Netz zu finden sind. Sei die Ursprungsquelle dieser Informationen!
  • Basis-Wissen für Neulinge auf dem bestimmten Gebiet. Experten suchen seltener nach umfassenden Informationsquellen, da sie sich bereits viel Wissen angeeignet haben. Neueinsteiger in ein Thema googlen oft und gerne nach den grundlegenden Begriffen und sind froh, wenn sie so viele hilfreiche Infos wie möglich auf einer Seite finden.
  • Sehr spezifische Themen, zu denen sich noch wenig Information im Netz finden. Hier ist der Vorteil, dass ein generelles Hubthema oft schnell neue Ideen für weitere spezifische Inhalte bringt. So können Hubseiten bzw. Pillar-Pages aufgebaut werden, um die Unternehmen zu verlinken. Diese Unterthemen können dann in ausführlichen Artikeln behandelt werden.

Aber Achtung: Was ist zu beachten?

Bevor es jetzt also los geht mit der Erstellung von Lang-Form-Inhalten, gilt es noch einige Dinge zu beachten:

  1. Die User müssen Freude beim Lesen und Scrollen haben. Kaum etwas ist anstrengender zu lesen, als eng aneinander gereihte Absätze in der kleinstmöglichen Schriftgröße, ganz ohne optisch herausstechende Merkmale. Lockere Deinen Inhalt auf! Content bedeutet nicht nur Text – lass Deiner Kreativität freien Lauf und spiel mit Fotos und GIFs, veranschauliche Deine Argumente anhand von Tabellen und Grafiken, nutze BulletPoints und erstelle – wenn möglich – sogar informative oder unterhaltsame Videos zu Deinem Thema. Das hält die Aufmerksamkeit der Lesenden.
  2. Auch wenn der Fokus nicht einzig und allein auf dem Text liegt, ist eine einwandfreie Grammatik und Rechtschreibung das A und O für seriöse Inhalte. Achte beim Korrekturlesen auf Wortwiederholungen ebenso wie auf inhaltliche Dopplungen. Sinnvolle Abschnitte erleichtern das Leseverständnis und somit den Lesefluss. Hier gilt der Grundsatz: Pro Absatz wird ein Gedanke dargestellt.
  3. Sinnvoll platzierte, relevante und qualitativ hochwertige interne Verlinkungen verbessern den Trust der Website und helfen den Usern, sich auf der Domain zurecht zu finden und somit auch länger zu bleiben. Ein gutes Vorgehen gegen hohe Absprungraten!
  4. Kein Evergreen-Content ist: Tagesaktuelles Geschehen wie Nachrichten, Sport-News oder Events sowie Statistiken und aktuelle Daten.

E-Commerce im Jahr 2020 – das ist außerdem wichtig:

Du solltest jetzt in der Lage sein, sinnvolle und erfolgreiche Long-Form-Inhalte zu erstellen, die sowohl Suchmaschinen als auch die Customer begeistern. Was 2020 neben gutem Content sonst wichtig ist im E-Commerce, erfährst Du stichpunktartig in dieser Infografik: